Mittwoch, 23. Oktober 2024

Tiefgründige Familiengeschichte



Der Untertitel des Buches “Roman über Mütter und Töchter” ist in dem Fall sehr sehr einfach gehalten. In diesem Buch geht es nicht einfach um Mütter und Töchter. Es geht um Erwartungen, von der Mutter an die Töchter, aber auch von den Töchtern an die Mutter. Regina, die Mutter in dieser Geschichte, hat selbst nicht die Erwartungen ihrer Eltern erfüllen können. Dann hat sie eine akademische Laufbahn begonnen um dann doch für die Familie Abstriche zu machen. Das lässt sie doch unzufrieden zurück und das bekommen ihre Kinder zu spüren. Wanda will um jeden Preis die Erwartungen ihrer Mutter erfüllen und treibt es zu weit und Antonias Hauptziel ist es, eben den Vorstellungen ihrer Mutter in keinster Weise zu entsprechen. Sie macht ihr Ding. Ob sie dabei glücklicher als ihrer Schwester wird? Der Vater und Ehemann spielt in dem Buch eher eine Nebenrolle, scheint aber der weniger toxischere Part im Elternpaar darzustellen.

Wir begleiten die drei Frauen von der Teenagerzeit der Töchter bis in deren Erwachsenenalter hinein. Wir erleben, wie sich die Dynamik unter den Frauen mit dem Leben verändert und dennoch bleibt vieles ungesagt. Der Großteil der Handlung spielt zwischen den Zeilen. Und genau das macht das Buch so interessant. Große Spannungsbögen bleiben aus und Gänsehautmomente sind eher nicht zu erwarten. Dafür geht das Buch sehr in die Tiefe und deckt einiges auf, was in der familiären Beziehung zwischen Mutter und Töchter schief gelaufen ist und welcher Einfluss Reginas Erziehung auf Wanda und Antonia hat. Ein wirklich sehr gelungener Roman mit einem Thema, was uns doch allen angeht, egal ob wir Töchter oder Mütter sind - oder sogar Beides.  

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