Vincents Leben verändert sich aufgrund einer Diagnose von einer Sekunde auf die andere: Lebersche Optikusatrophie. Was das für ihn heißt? Er wird innerhalb weniger Wochen von einem Tag auf den anderen fast komplett erblinden. Unter Schock entscheidet er sich für die Flucht und zieht in das alte Häuschen seiner verstorbenen Großeltern aufs Land. Dort kümmert er sich um den verwilderten Kräutergarten seines Großvaters und lernt dabei seine neue Nachbarin Coline kennen. Doch kann er ihr die Wahrheit sagen? Und wie kommt er in einer Welt aus fast gänzlicher Schwärze zurecht?
Anfangs musste ich mich erst einmal in die Geschichte um Vincent hineinversetzen. Er war für mich ein nicht ganz zugänglicher Charakter. Doch im Verlauf der relativ kurzen Geschichte ist er mir dennoch ans Herz gewachsen und die Art und Weise, wie er über sein Schicksal denkt und wie er damit erst kämpft, dann damit umzugehen lernt, weckte mein Mitgefühl und meine Sympathien für ihn. Zudem hat die Autorin den Schauplatz wunderschön beschrieben und in mir den Wunsch geweckt, auch auf das Land ziehen zu wollen.
Der Erzählstil ist flüssig und gut zu lesen. Ab und zu wechselt die Perspektive innerhalb einer Szene nahtlos, aber das macht es interessant und vermittelt einen Einblick in die Gedanken der Nebencharaktere. Zudem hat Lambert das so gekonnt hingekriegt, dass es trotzdem gut zu lesen war und nicht für Verwirrung sorgte.
Alles in allem ein wundervoller Roman und für Sommertage, der zum Nachdenken anregt, Fernweh weckt und der einem nach dem Lesen dankbar zurück lässt.
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